Die Stadt Zwickau besaß bereits im 14. Jahrhundert die Erbgerichtsbarkeit über die Bürger der Stadt. Im 15. und 16. Jahrhundert erwarb die Stadt zahlreiche Rittergüter und Dörfer im Umland und dehnte damit den Gerichtsbezirk erheblich aus. Folgende Orte unterstanden, zumindest zeitweise, ganz oder zum Teil der Erbgerichtsbarkeit der Stadt:
Auerbach (bei Zwickau), Bockwa Bärenwalde, Crimmitschau, Crossen (bei Zwickau) Culitzsch, Ebersbrunn, Eckersbach, Grünhain (bei Schwarzenberg), Hermannsdorf (bei Zwickau), Hermannsgrün (Thüringen), Jüdenhain (bei Zwickau), Kirchberg (bei Zwickau), Langenreinsdorf, Lauterbach (bei Crimmitschau), Lichtenau (bei Kirchberg), Lichtentanne, Marienthal, Mülsen St. Jacob, Neudörfel (bei Zwickau), Niederhohndorf, Oberhohndorf, Oberrothenbach, Ortmannsdorf Planitz (bei Zwickau), Pöhlau, Pölbitz, Reinsdorf (bei Zwickau), Ruppertsgrün (bei Werdau), Schedewitz, Schneppendorf, Schönau (bei Wildenfels), Schönbach (bei Reichenbach), Schönfels, Stangengrün, Steinpleis, Stenn, Weißbach (bei Kirchberg), Weißenborn, Werdau (bei Zwickau), Wiesen, Wildenfels, Wolfsgrün (bei Eibenstock), Zschocken und Zwickau. Zum Stadteigentum zählten zeitweilig auch die Rittergüter Niederhaßlau, Niederplanitz, Obersteinpleis, Weißenbrunn, Wiesenburg und Vielau.
Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit der Stadt am 4. August 1853 an das Königliche Landgericht Zwickau.
Es sind 372 Gerichtsbücher (Sächsisches Staatsarchiv und Stadtarchiv Zwickau) für den Zeitraum von 1367 bis 1848 überliefert.
Korrespondierende Bestände:
32965 Stadt Zwickau
Stadtarchiv Zwickau